Koi-Frage & Antwort

Koi-Frage & Antwort

Der Name “Koi”

Der Name “Koi” wird ausgesprochen wie man ihn schreibt.
Achtung: Die Mehrzahl von Koi lautet ebenfalls Koi und nicht Kois!!!
Denn Koi heißt auf japanisch Karpfen und die Mehrzahl von Karpfen ist ebenfalls Karpfen und nicht Karpfens.

Wo entstanden diese Fische?

Ganz im Gegenteil, Koi sind nicht die “eingeborenen” Japaner. Sie kommen, so glaubt man, von Ostasien, dem Schwarzen und Kaspischen Meer, aus dem Aralsee und von China. Die ersten schriftlichen Beweise von der Existenz der Koi wurden in China gefunden. Die Koi wurden, anscheinend, nach Japan mit den dort einmarschierenden Chinesen eingeführt und als erstes durfte nur der Kaiser von Japan die Koi halten und pflegen. Dieser Hinweis reicht zurück bis 200 vor Christus.

Woher stammt der Name “Nishikigoi”?

Nishikigoi, allgemein gekennzeichnet als “Koi” sind die nationalen Fische von Japan, folglich wird der Name des Fisches von der japanischen Sprache abgeleitet. “Nishiki” ist das japanische Wort, das verwendet wird, um ein in hohem Grade farbiges Tuch zu beschreiben. “Goior Koi” ist der japanische Name für Karpfen. Zusammen, folglich “Nishikigoi”, wird als farbiger Karpfen übersetzt. Jedoch, da das Halten von Koi weltweit populär geworden ist, sprechen Leute nur noch von “Koi”.

Wie entstand aus dem dunkelbraunen Karpfen der farbige Koi?

Eine Farbveränderung bei Karpfen wurde erstmals Anfang 1800 beobachtet. Diese Mutationen werden durch die Veränderung der Chromosomen (Erbgut) hervorgerufen. Hauptsächlich entwickelte sich der rote, weiße und hellgelbe Koi (das letzterwähnte entwickelte sich zum ersten monofarbigen Kawarimono) und später erschien der tannenzapfenmusterartige Koi. Diese waren alle Mutationen vom schwarzen gemeinen Karpfen, bekannt als Magoi.
In der Mitte des 18. Jahrhunderts, brachte die Kreuzung des roten mit dem weißen Karpfen das, was als der erste Kohaku beschrieben werden könnte. Die ersten Koi Varietäten wie Asagi, Higoi und Bekko, wurden bis spät in dasselbe Jahrhundert auf die gleiche Art und Weise gekreuzt. Diese blieben unverändert bis in die heutige Zeit, so wie wir sie kennen. Verschiedene Varietäten erreichten langsam einen hohen Standard über mehrere Generationen und wurden auf diese Art als einzelne Abstammung dargestellt. In derselben Zeit ging in Zentraleuropa eine Karpfenmutation der besonderen Art hervor. Fische, die nur einige große glatte Schuppen entlang der Rückenlinie haben – der “Spiegelkarpfen” – oder, keine Schuppen besitzend, – der “Lederkarpfen”. Diese Fische, bekannt als “Doitsu” wegen ihres mitteleuropäischen Ursprungs, wurden ursprünglich auch für den Verzehr gezüchtet. Einige von diesen “Doitsu” Karpfen wurden nach Japan im frühen 19. Jahrhundert eingeführt, die später zu der Zuchtlinie Shusui (Doitsu Asagi) führten.

Wie entstehen die Farben der Koi?

Der normale Karpfen sieht grau aus. Das ist eine Mischfarbe aus vielen Einzelfarben. Die ersten Farbvariationen beim Koi entstanden durch Mutationen, wesentlich mehr Farbvarianten werden aber durch Kreuzungen, d.h. durch Kombinieren verschiedener Erbmerkmale erzeugt. Die Farbmutationen beim Koi sind genetische Defekte, Farbmängel. Bei einer solchen Farbmangelmutation fallen eine oder mehrere Farben aus, und dadurch verändert sich die Gesamtfärbung:
– Fehlt z. B. das Melanin, so entsteht Goldfärbung (Xantorismus).
– Fehlen die Lipochrome und das Melanin, so kommt es zu weißen Fischen mit roten Augen, so genannten Albinos. Bei ihnen enthalten auch die Augen keinen Farbstoff, so dass der Augenhintergrund rot durchscheint.
– Schwarzfärbung (Melanismus) wird durch Ausfall der Lipochrome hervorgerufen.
– Blaufärbung (Alampie) entsteht durch Fehlen des Guanins.
Mehrfarbige Koi entstehen durch partiellen Ausfall von Farben auf verschiedenen Teilen des Körpers, bzw. der Flossen. Bei endlosem Kreuzen der verschiedensten Farbvarianten untereinander kann es passieren, dass die Farben schließlich wieder so gemischt werden, dass sich die Farbmängel ausgleichen und zuletzt Graugefärbte Karpfen entstehen.

Sind Koi mit dem gemeinen Karpfen oder dem Goldfisch verwandt?

Man glaubt, dass der Iran das abstammende Heimatgebiet des allgemeinen Karpfens (Carpio Cyprinus) ist, wo die Koi zuerst gezüchtet worden sind. Dieser wilde Karpfen, der eine ausgezeichnete Nahrung ist, wurde vor ungefähr tausend Jahren von den Händlern nach Japan, China und Westeuropa gebracht. Koi unterscheiden sich vom Goldfisch (Carassius Auratus) in ihrer Abstammung. Der Goldfisch, eine Zuchtform der Karausche (Carassius Carassius), wurden in China heraus gezüchtet, wo man schon seit 2000 Jahren Karpfen züchtet. Sie werden aber nicht so groß wie die Koi. Die zwei Spezies können ganz einfach daran unterschieden werden, dass Koi zwei Paare Barteln auf der oberen und unteren Lippe haben, während Goldfische keine besitzen.

Können Koi mit anderen Fischen vergesellschaftet werden?

Gewöhnlich beginnt es so, das Teichliebhaber schon verschiedene Fischarten im Teich pflegen, und dann erst wird ihr Interesse für die Koi geweckt. Können sie nun einige Koi hinzufügen? Ja, solange es sich bei den Mitinsassen um die üblichen, friedlichen Fische wie Goldfische, Goldorfen, Karauschen, Schleien, Bitterlinge, Stichlinge, Gründlinge, Ukelei, Rotfedern, Plötzen, Döbel und ähnliche handelt! Auch Scheibenbarsche, Diamantbarsche und gemeine Sonnenbarsche können es sein. Katzenwelse werden leider schnell groß und als nächtliche Räuber dann eine Gefahr für kleinere Fische. Andererseits gibt es auch große Koi, die sich auf das Fressen von kleinen Fischen spezialisieren. Trotz allem: So interessant es auch sein mag, bei verschiedene Fischarten in verschiedenen Größen im Teich zu halten hat den großen Nachteil, dass nicht alle Fische optimal wachsen können. Es besteht immer eine starke Futterrivalität, und nur die schnellsten Schwimmer sowie größten Fresser werden sich ihren ausreichenden Anteil sichern. Schon kleinere Koi wachsen nicht ausreichend, wenn sie sich zusammen mit großen in einem Teich befinden. Jede Fischart bevorzugt außerdem ihr eigenes Futter.
Wir empfehlen daher keine anderen Teichfische in einen Koi-Teich einzusetzen!

Woran erkennt man Koi-Männchen und Koi-Weibchen?

Ebenso wie bei nicht geschlechtsreifen Goldfischen ist auch bei jungen Koi die Geschlechterbestimmung unmöglich. Mit Sicherheit kann man nur geschlechtsreife Koi während der Laichzeit unterscheiden. Dann tragen die schlankeren und oft auch kleineren Männchen (Milchner) ähnlich den Goldfischen einen pickelartigen Laichausschlag am Kopf und an den vorderen Hartstrahlen der Brustflossen. Dadurch fühlt sich ihr Körper, besonders an den Kiemendeckeln rau an. Weitere Merkmale sind, dass die Brustflossen der Männchen meistens größer und etwas spitzer als die der Weibchen sind. Ihr Leib ist hart und bei leichtem Druck an der Analöffnung erscheint zur Laichzeit etwas Sperma. Die Analöffnung liegt tiefer, wodurch die Umgebung etwas eingebuchtet erscheint. Bei genauem Hinsehen kann man einen feinen, ca. 10 mm langen Schlitz erkennen, der vom Bauch her zur Analöffnung führt. Dagegen sind die zur Laichzeit durch den Laichansatz recht dicken Weibchen (Rogener) völlig glatt. Ihr Bauch wird mit zunehmender Laichbereitschaft immer weicher. Die Umgebung ihrer Analöffnung ist geschwollen, wodurch diese nach außen gewölbt ist. Die Brustflossen der Weibchen sind kürzer, stumpf und abgerundet.

Können sich Koi bei uns im Teich vermehren?

Die Vermehrungsreife der Koi wird wesentlich von der Haltungstemperatur beistimmt. Sie tritt in warmen Gegenden oder bei Haltung in durchwegs warmem Wasser wesentlich eher ein als in unserem mitteleuropäischen Klima. In tropischen Gegenden, z.B. in Thailand, werden die Männchen manchmal schon im Alter von 5-6 Monaten und die Weibchen mit 1 -2 Jahren geschlechtsreif. Bei uns brauchen die Männchen meistens 2-3 und die Weibchen 3-4 Jahre bis zur Fortpflanzungsreife. Unter tropischen Bedingungen können die Koi während des ganzen Jahres ablaichen, in unseren Breitengraden müssen dagegen bestimmte Bedingungen erfüllt sein, die in der freien Natur erst Ende Mai bis Juli gegeben sind:
– Die Tageslänge (Beleuchtungsdauer) soll längere Zeit mind. 12 Stunden betragen.
– Die Wassertemperatur sollte möglichst konstant zwischen 18-25°C liegen.
– Das Futterangebot für die Laichfische muss reichlich sein.

Wie alt und wie groß werden Koi?

Das realistische Alter der Koi liegt zwischen 40 und 70 Jahren. In Japan werden auch noch ältere Koi gehalten. Ausschlaggebend für ein hohes Alter sind sicherlich die Haltungsbedingungen und die Temperaturen, in der sich der Koi befindet. Diese Parameter sind auch mitverantwortlich für die Gesundheit und das Wachstum der Fische.

Diese Tabelle zeigt Richtwerte des Koi-Wachstums:

Alter Größe Gewicht
 3 Monate  8-10 cm  15 g
 5 Monate  10-13 cm  45 g
 8 Monate  13-15 cm  70 g
12 Monate  15-20 cm  100 g
16 Monate  25-30 cm  350 g
20 Monate  31-35 cm  600 g
 2 Jahre  36-40 cm  800 g
 3 Jahre  45-50 cm  1.100 g
 3-4 Jahre  50 cm  2.000 g
 4-5 Jahre  60 cm  4.000 g
 5-7 Jahre  70 cm  7.000 g
 8 Jahre u. mehr  80 cm  11.000 g

Kann man Koi auch im Aquarium halten?

Nein! Koi werden in kürzester Zeit zu groß für das Aquarium. Außerdem ist er ein Teichfisch und daher an eine dunkle Umgebung gewöhnt. Er fühlt sich in einem hellen Glasbehälter überhaupt nicht wohl.

Darf man den Koi in die freie Natur aussetzen?

Nein! Obwohl der Koi vom Karpfen stammt ist er einzig und alleine ein Zierfisch! Er kann Träger von Krankheiten (z.B. KHV-Virus) sein, die nur bei Koi vorkommen. Diese Krankheiten werden sonst auf unsere heimischen Karpfen etc. übertragen und können dadurch ganze Fischbestände gefährden.

Für weitere Fragen stehen wir gerne zu Ihrer Verfügung!